Gabriela Krapf & Horns im T-Room Solothurn

Von | Oktober 23, 2017

27. Oktober 2017  21.00 Uhr

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Gabriela Krapf and Horns spielen unbeschwert magische Musik.
Die Sängerin am Klavier, dazu eine Trompete, ein Saxofon und eine Posaune.

Was da so leicht und beschwingt übers Ohr direkt ins Herz hüpft, ist Gabriela Krapf and Horns. Zauberei? Ja, so tönt es. Naturally heisst der erste Song auf dem Debut-Album der Jazz-Pop-Combo, deren Charme man sich nicht entziehen kann.

Kostprobe gefällig? Man gucke sich die «Chriesibaum-Sessions» auf Youtube an. Das Aufnahme-Setting ist extra karg. Ein simples Mikrofon genügt. Und dann steht da zuerst nur ein Klavier im Garten. Eine Frau beginnt zu spielen. Während man ihrer Stimme folgt, fallen drei Musiker vom Himmel. Sie sind mit Blech-Instrumenten bestückt und treffen gleich die richtigen Töne, ganz natürlich. Wow, ist das üblich in Winterthur? Man hört den Meister-Bläsern jedenfalls ihren Spass an. Silvan Kiser (Trompete), Raffaele Lunardi (Saxophon) und Phil Powell (Posaune) sind ein eingeübtes Ensemble.

Der blühende Garten im Tösstal liegt direkt an der S-Bahn-Linie. Da fährt halt ab und zu ein Zug vorbei. Gabriela Krapf and Horns lassen sich von solchen nebensächlichen Unwägbarkeiten nicht stören. Und das lohnt sich. Denn wenn die S-Bahn just in dem Augenblick vorbei rauscht, wo der Song fertig ist, ist das ein fantastischer Moment. Nicht planbar. Man muss ihn halt wagen, den Sprung ins Ungewisse. Diesem ist das neue Album gewidmet: «The Great Unknown».

Gabriela Krapf ist der Kopf, das Herz und die Stimme der Formation. Als Sängerin passt sie in keine Schublade. Man kennt ihre vielseitige Leadstimme von den Homestories, Lobith oder der Appenzeller Jazzkapelle. Krapf kann eingängige Ohrwürmer schreiben und Arrangements, die unter die Haut gehen. Mit dem neuen Album kehrt die Songwriterin auch zu ihren Wurzeln im Appenzellerland zurück. Wie seinerzeit an der Kantonsschule Trogen setzt sie sich ans Klavier und spielt keck drauflos. Im Grunde ist es immer noch diese elementare Spielfreude, welche die Musiker antreibt. Unbeirrt beschwingt besingt Gabriela Krapf in But Then You Called eine nostalgische Idylle. Feine Dissonanzen stören die süsse Schnulze.

So überzeugend auf dem Seil tanzen, ohne Netz und doppelten Boden, das können nur sehr wenige Musiker. Magisch, in der Tat!

Gabriela Krapf (Komposition, Gesang & Klavier), Silvan Kiser (Trompete), Raffaele Lunardi (Saxophone), Phil Powell (Posaune).

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